Wissenschaft

Purpose statt Burn-Out.

Purpose statt Burn-Out

Dass ein klarer Purpose und das Gefühl, einen echten Sinn im eigenen Tun zu finden, das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität steigert, ist den meisten von uns längst bekannt. Dass ein klarer Purpose auch konkret vor Burn-Out schützen kann, vermutlich eher nicht. Gehen wir den beiden –  zu Unrecht zu Buzzwords verkommenen – Begriffen einmal auf die Spur.

Was ist „Burn-Out“?

Die WHO definiert Burn-Out  als Syndrom, das aus chronischem Arbeitsstress resultiert, der nicht erfolgreich bewältigt wurde.[1] Burn-Out bezieht sich danach speziell auf Phänomene im beruflichen Kontext und ist gekennzeichnet durch drei Dimensionen: Gefühle von Energieverlust oder Erschöpfung, zunehmende mentale Distanz zur eigenen Arbeit oder Gefühle von Negativismus oder Zynismus in Bezug auf die eigene Arbeit und verringerte berufliche Wirksamkeit.

Burn-Out ist also mehr als nur ein „schlechter Tag“ – es ist ein Zustand, der unsere Leistungsfähigkeit, Motivation und Lebensfreude tiefgreifend beeinträchtigt. Studien zeigen, dass Burnout nicht nur die individuelle Gesundheit, sondern auch das soziale und wirtschaftliche Wohl beeinflusst.[2] Das Gefühl, „ausgebrannt“ und leer zu sein und keine Energie mehr für die eigenen beruflichen Aufgaben zu haben, kann zum einen entstehen, wenn wir über einen langen Zeitraum mit einem kaum zu bewältigenden Pensum an „To Dos“ überfrachtet werden. Zum anderen, und noch deutlich häufiger, entsteht Burn-Out dann, wenn wir unser eigenes Tun nicht als sinnvoll, sondern gar als unsinnig, wirkungslos und unerheblich wahrnehmen.

Stellen wir uns vor, wir stünden jeden Morgen mit einem klaren Ziel und der Gewissheit auf, dass unsere Arbeit und unser Leben einen tieferen Sinn haben. Wie stark würden wir uns fühlen? Wie kann es uns gelingen, unser Streben nach Sinnhaftigkeit in unserem Tun zur Vorbeugung von Burn-Out zu nutzen – und sogar dafür, das Gefühl des ausgebrannt-Seins ganz loszuwerden?

 

Was ist „Purpose“?

Für Psychologen ist „Purpose“ eine andauernde Absicht, ein langfristiges Ziel zu erreichen, das sowohl persönlich bedeutsam ist als auch eine positive Spur in der Welt hinterlässt.[3] Es geht darum, zu wissen, wofür wir morgens aufstehen, was uns antreibt und wie wir einen Beitrag leisten können. Ein klarer Purpose verleiht uns Richtung, Motivation und die Kraft, auch schwierige Zeiten zu überstehen. Die Definition hat also zwei Teile: die persönliche Bedeutsamkeit des eigenen Tuns und das Leisten eines Beitrags für das „große Ganze“.

Antoine de Saint-Exupéry hatte eine recht klare Vorstellung davon, wie die Umsetzung großer Vorhaben gelingen kann: „Wenn Du ein Schiff bauen willst, lehre die Menschen die Sehnsucht nach dem weiten Meer.“[4] Verfügen wir über Begeisterung für ein großes, hehres Ziel, setzt das unweigerlich Energie frei. Hier knüpft der auch von Organisationen immer präsenter und lauter werdende Wunsch nach sinnhafter Tätigkeit und Beschäftigungen mit einem möglichst klaren Purpose an.[5] Er ist auch Ausdruck der Frage, wo eigentlich der Sinn darin liegen soll, auf das Wochenende, den Urlaub und vielleicht sogar den Ruhestand hinzuarbeiten. Gelingt es, die Bedeutung des Beitrags jedes einzelnen für das Erreichen von Unternehmensziele herauszustellen, kann das sicher zu einer echten Identifikation der Mitarbeiter mit ihrer Organisation führen.

 

Wie realistisch ist es aber, dass die Begeisterung für ein in der Zukunft liegendes Ziel allein ausreicht, damit der einzelne in seiner Tätigkeit aufgehen kann? Koppeln wir damit die Aussicht auf eine möglichst zufriedenstellende oder sogar erfüllende Beschäftigung nicht wiederum an einen fremdbestimmten Zweck? So eingängig, einleuchtend und motivierend das Bild der Sehnsucht nach dem weiten Meer auch ist - hin und wieder kommt den meisten von uns schlicht der Alltag in die Quere. Wir reiben uns an Aufgaben auf, wir vergleichen uns mit anderen, wir arbeiten To-Do-Listen ab und uns ereilt mitunter das Gefühl von Monotonie. Um im Bild des Schiffsbaus zu bleiben: vielleicht wird es dem ein oder anderen doch lästig, das x-te Mal das Deck zu schrubben, den Rumpf zu lackieren, Wind- und Wetterdaten zu studieren, Routen umzuplanen oder die Segel zu flicken. Warum sollten wir eine Tätigkeit überhaupt nur mit Blick auf deren mögliche, zukünftige Folgen und (Aus)Wirkungen bewerten? Was, wenn wir uns unsere persönlichen Gründe für unser Handeln nur bewusster machen müssten, um selbst in der Hand zu haben, inwieweit wir unser Tun als sinnvoll und erfüllend erleben?

Denken wir noch einmal an den zweiten Teil der Definition von „Purpose“: die persönliche Bedeutsamkeit. Für uns bei whyworks bedeutet das, dass unser Tun zu uns, unseren Bedürfnissen, Wünschen und Absichten passt. Passt unser Tun zu unseren inneren Bedürfnissen, erleben wir uns als selbstwirksam und unser Wirken schließlich als sinnvoll. Das bedeutet auch, dass wir, völlig unabhängig von der Tätigkeit, die wir ausüben, egal wie alltäglich sie auch sein mag, jederzeit Sinn in unserem beruflichen und privaten Tun erleben können.

 

Purpose als Antwort auf Burn-Out

Ein klarer Purpose gibt uns eine Richtung vor, hilft uns, Prioritäten zu setzen und unsere Energie gezielt einzusetzen. Menschen mit einem starken Gefühl von Purpose zeigen eine höhere Resilienz gegenüber Stress und Herausforderungen. Sie können Rückschläge besser verarbeiten und finden schneller zurück in eine positive Bahn.[6] In unserem Tun einen tieferen Sinn zu erleben, macht uns darüber hinaus engagierter und zufriedener und steigert das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft – was ebenfalls (auch präventiv) gegen Burn-Out wirkt.[7]

Unternehmen finden Lösungen besonders darin, die Verbindung zwischen Mitarbeitern und einem möglichst klaren Unternehmens-Purpose zu stärken.[8] Spätestens mit den Jahren der Covid-19-Pandemie, wurde das Bewusstsein von Arbeitgebern weltweit gestärkt, dass sie die Gesundheit und Motivation ihrer Mitarbeiter nicht als selbstverständlich ansehen können. Bei whyworks unterstützen wir Menschen dabei, ihren individuellen Sinn zu finden und zu leben – in Beruf und Privatleben.

 

Neugierig geworden? Hier geht’s zu Deiner persönlichen Motivationsanalyse.

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[1] https://www.who.int/news/item/28-05-2019-burn-out-an-occupational-phenomenon-international-classification-of-diseases

[2] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8834764/

[3] https://greatergood.berkeley.edu/topic/purpose/definition

[4] Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste, 1951.

[5] https://www.bcg.com/publications/2017/transformation-behavior-culture-purpose-power-transform-organization

[6] Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Jürgen Bengel und LisaLyssenko: Resilienz und psychologische Schutzfaktoren im Erwachsenenalter,ISBN 978-3-942816-22-9, Köln: BZgA 2012.

[7]https://www.researchgate.net/publication/303133393_Can_meaning_buffer_work_pressure_An_exploratory_study_on_styles_of_meaning_in_life_and_burnout_in_firefighters

[8] https://www.kornferry.com/insights/this-week-in-leadership/purpose-puts-burnout-on-the-back-burner

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